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Was bedeutet Daisy Chaining bei Netzteilen?

Daisy Chaining bei Netzteilen

Der umgangssprachliche Begriff Daisy Chaining hat sich als Bezeichnung für das direkte Hintereinanderschalten von technischen Geräten etabliert. In diesem Blog-Artikel erfahren Sie, was Sie beachten sollten, wenn Sie mehrere Netzteile in einer Daisy Chain betreiben wollen.

Als Daisy Chaining bezeichnet man ein Verdrahtungsschema, bei dem mehrere Geräte, wie z.B. Netzteile, direkt hintereinandergeschaltet werden. Man spricht bei dieser Verdrahtungsart auch vom „Durchschleifen“ oder „Weiterschleifen“. Die englische Bezeichnung Daisy Chaining wird umgangssprachlich genutzt, da der Aufbau entfernt an eine Kette aus Gänseblümchen (engl. „Daisy“) erinnert. Das Prinzip lässt sich sowohl für die Erreichung eines höheren Gesamtstroms, als auch für die Übertragung von analogen Signalen oder digitalen Daten nutzen.

Plant man die Verkabelung eines Stromversorgungssystems nach diesem Prinzip, wird dabei nicht sternförmig verdrahtet. Stattdessen wird der Strom linear oder ringförmig an einer Leitung bis zur Last durchgeschliffen.

Wird Daisy Chaining bei Netzteilen empfohlen?

Bevor ein Stromversorgungssystem mit der Daisy Chain-Methode aufgebaut wird, muss unbedingt das Datenblatt des entsprechenden Netzteil-Typs geprüft werden. Bei einigen Netzteilen ist das direkte Verbinden der Ausgänge nicht erlaubt. Wird diese Warnung ignoriert, besteht ein Sicherheitsrisiko. Es kann zu überlasteten Stromkreisen und sogar zu Bränden führen.

Daisy Chaining bei 240W-Netzteilen vom Typ CP10.241

Grafik 1: Beim Daisy Chaining werden die Netzteilausgänge direkt miteinander verbunden. Wichtig ist zuvor der Blick in das Datenblatt.

Ist ein Netzteil für das Daisy Chaining der Ausgänge geeignet, muss insbesondere auf die Spezifikation der Anschlussklemmen geachtet werden. Entscheidend ist dabei die Belastung der Klemmen: Der maximal spezifizierte Strom der Klemme darf auch bei dem letzten Netzteil in der Reihe nicht überschritten werden. PULS gibt die entsprechenden Stromwerte in den Produktdatenblättern an. So ist beispielsweise beim 240 W-Netzteil CP10.241 (24 V, 10 A) ein Maximal-Strom von 25 A zulässig. (Siehe Grafik 1) Werden mehr als drei Netzteile parallelgeschaltet, muss je Netzteilausgang eine Sicherung oder ein Schutzschalter integriert werden. Alternativ kann auch eine Diode oder ein Redundanzmodul eingesetzt werden. Diese Schutzmaßnahme erhöht die Sicherheit der Parallelschaltung.

Im Übrigen eignen sich Geräte mit Doppelklemmen am besten für das Daisy Chaining. Die meisten PULS-Netzteile sind standardmäßig damit ausgestattet.

Wie man sieht, sollte Daisy Chaining bei Stromversorgungen nur mit Vorsicht und von Fachpersonal angewandt werden. Doch was, wenn diese Methode bei dem gewählten Netzteil laut Datenblatt gar nicht erlaubt ist? Oder, wenn es zwar theoretisch erlaubt ist, der benötigte Strom jedoch höher sein soll, als es der spezifizierte Strom der Anschlüsse zulässt?

Was ist die Alternative zum Daisy Chaining?

Eine zuverlässige Alternative zum Daisy Chaining ist der Einsatz von Verteilerklemmen im Schaltschrank. Dabei werden die Ausgänge der Netzteile sowie der Eingang der Last mit den Verteilerklemmen verbunden. (siehe Grafik 2) Der Gesamtstrom ist somit nicht mehr durch die Grenzwerte der Netzteilklemmen limitiert und kann höher ausgelegt werden.

Lösung mit Verteilerklemmen als Alternative zum Daisy Chaining.

Grafik 2: Der Einsatz von Verteilerklemmen ermöglicht einen höheren Gesamtstrom.

Fazit

Das Aneinanderreihen von Netzteilen in Form einer Daisy Chain ist in industriellen Anwendungen eine gängige Praxis. Um den Gesamtstrom zu erhöhen, können die Ausgänge mehrerer Netzteile sowie die Last direkt miteinander verbunden werden. Entscheidend sind dabei die Angaben zum maximal zulässigen Strom, der durch die Anschlussklemmen der Netzteile fließen darf. Diese Werte sind im jeweiligen Datenblatt zu finden. Es sind jedoch nicht alle Netzteile für das Daisy Chaining geeignet bzw. zugelassen. Deshalb sollte dieses Verdrahtungsschema stets nur von Fachpersonal auf Basis der Datenblattangaben vorgenommen werden.